Die bayerische Europaabgeordnete Henrike Hahn (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied im Industrieausschuss und industriepolitische Sprecherin der grünen Europagruppe, kommentiert die heutige Erklärung der Kommission im Plenum in Straßburg zu den anhaltenden Preisanstiegen bei Rohstoffen und Baumaterial in Europa wie folgt:
„Die Coronakrise hat die Klimakrise nicht verdrängt. Wir müssen ein klimaneutrales Europa bis spätestens 2050 schaffen und der Green Deal steht dafür im Mittelpunkt der Europapolitik. Das betrifft unsere EU-Investitionen im Rahmen der Covid-Krise, unsere Industriestrategie und den Umgang mit Rohstoffen. Der Bausektor gehört zu den ressourcenintensivsten Sektoren. Wir brauchen deshalb einen ressourceneffizienten und CO2-armen Bau besonders beim öffentlichem Raum, bei Straßen und Infrastruktur.
Bau- und Abbruchabfälle machen rund ein Drittel aller Abfälle aus – als größter Abfallposten in der EU. Baustoffe sind als wertvolle Rohstofflager bestens geeignet für Recycling mit großem ungenutzten Potenzial für die Kreislaufwirtschaft. Der Recyclinganteil von Bau- und Abbruchabfällen in der EU variiert – in manchen Ländern wird weniger als 10 % recycelt. Das muss geändert werden. Wir müssen kostengünstige Lösungen für Recycling finden, um im Bausektor Kreislaufwirtschaft und Stoffkreisläufe zu schaffen.
Jetzt beim Mangel und Preisanstieg von Baustoffen mit EU-Exportbeschränkungen zu drohen und gegen den freien Warenverkehr in der EU anzutreten, ist populistisch – aber Lösung ist das keine.
Wir brauchen Ressourcenschonung und -effizienz, Recycling und Kreislaufwirtschaft, nachhaltige, diversifizierte Lieferketten und Innovationen für emissionsfreie Baustoffe. Genau das sollten wir nicht anderen Teilen der Welt überlassen, sondern ausdrücklich die EU und wir gemeinsam in Europa nach vorne bringen.“
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