Pressemitteilung: Henrike Hahn, MdEP: EZB Leitzinsanhebung falsches Signal für Grüne Investitionen

Anlässlich der aktuellen Leitzinserhöhung der EZB Henrike Hahn, MdEP (Bündnis 90/ Die Grünen), stellv. Mitglied des Wirtschafts- und Währungsausschusses, Schattenberichterstatterin zum Jahresbericht der EZB 2021:

"Das von der EZB gewählte Instrument zur Bekämpfung der Energiepreise bedeutet eine «Dämpfung der Nachfrage». Das heisst in der Konsequenz teurere und damit weniger Kredite für Unternehmen und Bürger. Es ist eine gefährliche Annahme zu glauben, dass die Dämpfung der Nachfrage Auswirkungen auf die Angebotspreise haben wird. Stattdessen ist es jetzt möglich, dass die EZB zu einer Rezession beiträgt, ohne die Inflation zu senken.

Höhere Zinssätze werden sich negativ auf grüne Investitionen auswirken. Die EZB räumt interessanterweise selbst ein, dass eine Zinserhöhung den angebotsbedingten Preisanstieg nicht beeinflussen wird. Stattdessen werden Zinserhöhungen den Anreiz für neue umweltfreundliche Investitionen verringern, da sie höhere Vorlaufkosten haben als fossile Investitionen. Die Zinserhöhung der EZB kann die Abhängigkeit Europas von fossilen Brennstoffen mit ihren schwankenden Preisen, die die Inflation überhaupt erst verursachen, verstärken. Eine gezieltere Geldpolitik, die die Zinsen für grüne Investitionen niedrig hält und höhere Zinsen für braune Aktivitäten festlegt, wäre ein weitaus wirksamerer Weg, die Inflation mittelfristig zu bekämpfen."

Mein Team und ich stehen Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

zurück zur vorherigen Seite