Pressemitteilung: Die Europäische Zentralbank macht endlich Ernst mit grüner Geldpolitik zur Bekämpfung des Klimawandels

Henrike Hahn, Mitglied des Europaparlaments (Bündnis 90/Die Grünen), stellvertretendes Mitglied des Wirtschafts- und Währungsausschusses und Schattenberichterstatterin zum Jahresbericht der EZB für das Jahr 2021, kommentiert zu den heute angekündigten Maßnahmen der EZB zur Bekämpfung des Klimawandels:

„Die Europäische Zentralbank macht endlich Ernst mit grüner Geldpolitik zur Bekämpfung des Klimawandels. Die heute angekündigten Maßnahmen zur Berücksichtigung des Klimawandels bei Ankäufen von Unternehmensanleihen, im Sicherheitenrahmen und bei Offenlegungspflichten werden enorm positive Auswirkungen auf den Bankensektor haben.

Banken werden in Zukunft die neuen Klimastandards der EZB einhalten müssen, wenn sie weiterhin Zugang zum günstigen Geld der EZB haben wollen. Dies wird ein großer Anreiz für europäische Banken sein, ihr Portfolio umweltfreundlicher zu gestalten. Die EZB leistet damit einen wertvollen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Es ist ein wichtiges Zeichen für das Klima, dass die EZB ihre Geldpolitik grüner ausrichtet und zur Transformation der europäischen Wirtschaft beiträgt. Jetzt heißt es für die EZB, klare und messbare Ziele für diese Maßnahmen zu setzen, um dem Finanzsektor verständliche und klare Signale zu geben.“

Hintergrund:

Die EZB plant den Anteil an Anleihen von Unternehmen mit einem hohen CO2-Fußabdruck, die Banken als Sicherheiten bei der EZB hinterlegen können, zu begrenzen. Die neuen Regeln für Sicherheiten würden damit die ehrgeizigsten in der Welt der Zentralbanken sein.

Die EZB wird ihr Portfolio an Unternehmensanleihen stark anpassen und den Anteil an Anleihen, die von Unternehmen mit besserer Klimabilanz ausgegeben werden, stark erhöhen.

Außerdem werden Unternehmen und Schuldner der EZB, die unter die neue Richtlinie für nachhaltige Unternehmensberichterstattung fallen, nur Anleihen als Sicherheiten bei der EZB platzieren können, wenn diese der Richtlinie folgen.

Ratingagenturen sollen zukünftig transparenter darlegen, wie sie Klimarisiken einbeziehen und ehrgeiziger bei der Offenlegung von Klimarisiken sein.

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