PM Henrike Hahn, MdEP (Die Grünen/ EFA) zu den Veröffentlichungen der "Great Green Investment Investigation": Schluss mit Greenwashing auf den Kapitalmärkten

Zur heute veröffentlichten Studie des internationalen Medienprojektes "Great Green Investment Investigation" zum Greenwashing auf den Kapitalmärkten kommentiert die bayerische Europaabgeordnete Henrike Hahn (Bündnis 90/Die Grünen), stellvertretende Delegationsleiterin der grünen deutschen Europaabgeordneten und stellvertretendes Mitglied im ECON-Ausschuss:

"Das Ergebnis des internationalen Medienprojekts "Great Green Investment Investigation" ist erschreckend -  aber leider wenig überraschend.

Greenwashing auf den Kapitalmärkten ist leider Gang und Gebe.

Die neuen Richtlinien der Europäischen Wertpapier und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) sind hier ein Schritt in die richtige Richtung – auch wenn die Pläne der ESMA weiterhin zu viele fossile Investitionen für nachhaltige Fonds zulassen. So können Fonds zum Beispiel weiterhin in Unternehmen investieren, solange diese nicht mehr als 50% ihres Umsatzes mit fossilem Gas erwirtschaften.

Es ist absolut wichtig, dass die EU auch gesetzlich Greenwashing einen Riegel vorschiebt, um Investitionen in tatsächlich nachhaltige Anlagen zu leiten. Anfang diesen Jahres einigten sich Kommission, Rat und Parlament auf eine Richtlinie zur Regulierung von ESG Rating Agenturen. Diese neue Richtlinie verlangt richtigerweise von ESG Ratinganbietern mehr Transparenz, adressiert Interessenkonflikte auf dem ESG Markt und stellt Rating Agenturen unter die Aufsicht der ESMA. Das schützt Verbraucher*innen vor irreführenden Finanzprodukten und fördert Kapitalströme in tatsächlich nachhaltige Anlagen.

Doch auch diese neue Richtlinie hat ihre Lücken. So wehrten sich die Kommission, die Mitgliedsstaaten und Konservative und Rechtsaußen-Parteien im Europaparlament vehement dagegen, dass in der Richtlinie klare Minimalstandards für ESG Investitionen festgelegt werden. Nachhaltige Investitionen müssen im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen getätigt werden - diese Notwendigkeit ist bei einigen immer noch nicht angekommen. So bleibt immer noch - trotz verbesserter Transparenz und Aufsicht - zu viel Raum für Greenwashing."

 

Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

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